Ziel der Projekte
In mehreren Pflegediensten sollten Prozesse wertorientiert analysiert werden, um die Zufriedenheit alle Beteiligten (Mitarbeiter, Bewohner und deren Familien) festzustellen, die Fluktuation zu verringern und Handlungsempfehlungen abzuleiten. Als Methode kam dabei das human value design zum Einsatz.
Wertanalyse in Pflegeprozessen
Im Rahmen von Workshops wurden die Prozesse analysiert und mit den empfundenen Werten in den Prozessen ergänzt. Den Teilnehmern wurde dadurch auch die Möglichkeit gegeben, Probleme aufgrund von Wahrnehmungen faktenbasiert zu äußern und diese durch die Projektteams die Zustände möglichst objektiv zu erfassen und zu analysieren.
Alle Beteiligten erhielten Fragebögen und es wurden halbstrukturierte Interviews durchgeführt. Es entstand eine rollenorientierte Wertelandkarte mit Wirkungszusammenhängen, die ontologisch analysiert wurde. Die finale Abbildung erfolgte in Fuzzy Cognitive Maps. Teilweise erfolgte daraufhin eine Reduktion der Komplexität.
Ergebnisse
Ohne konkret Fachwissen abzufragen, konnte in einigen Pflegediensten ein Mangel an Wissen festgestellt werden. Dieses Wissen bezog sich teilweise auch auf die Kommunikation der Werte durch den Arbeitgeber, denn die geforderten Werte wurden durch Maßnahmen unterstützt, waren aber in Vergessenheit geraten. Dies wirkte sich auf Wertschätzung, Freude und Leistungsbereitschaft aus. Es zeigte sich, dass ein organisiertes Feedback für ein Wertecontrolling strukturiert gesammelt werden sollte. Die Sammlung der Werte und die Kommunikation darüber steigert die gesamte Zufriedenheit oder führt im Besten Fall sogar zu begeisterten Arbeiten. Der Mangel an Dokumentation folgerte tiefgreifende Einflüsse auf den Prozess der Wertentwicklung. Die Simulation von FCMs konnte in einem Fall Schwankungen der Werte aufzeigen, die sich aufgrund der energiezehrenden Selbstmotivation in einer Verringerung der Resilienz auswirkten. Burn-out-Zyklen konnten in den FCMs lokalisiert werden.